Mitteilung der Universität München
Gehörsinn - Unerhörte Wirkung
München, 01.10.2014
Nicht zu hören, aber trotzdem messbar: LMU-Neurobiologen zeigen, was tieffrequenter Schall im menschlichen Innenohr auslöst.
Je tiefer ein Ton, desto schlechter können ihn Menschen hören. Dennoch wird auch der sogenannte tieffrequente Schall unter 100 Hertz vom menschlichen Innenohr wahrgenommen und löst dort kleinste mechanische Reaktionen aus, wie LMU-Neurobiologen nun zeigen konnten. Über ihre Ergebnisse berichten sie aktuell in der Fachzeitschrift Royal Society Open Science.
Tieffrequenter Schall tritt in hochtechnisierten Gesellschaften in vielen Bereichen auf. Zum Beispiel können Windturbinen, Klimaanlagen oder Wärmepumpen diese Geräusche verursachen. Die Wahrnehmungsschwelle ist individuell verschieden. „Die Annahme, tiefe Töne würden vom Ohr nicht verarbeitet, weil sie nicht oder schwer hörbar sind, ist falsch. Das Ohr reagiert sehr wohl auch auf sehr tieffrequente Töne", sagt Dr. Markus Drexl von der LMU. Gemeinsam mit Kollegen um Professor Benedikt Grothe, Leiter der Abteilung Neurobiologie der LMU, sowie vom Klinikum der Universität München, hat er in einem Laborexperiment gemessen, wie sich tieffrequente Töne auf das Innenohr auswirken.
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